Todsünden: Superbia


Superbia, der Hochmut. In der deutschen Übersetzung wird diese Sünde als „Stolz“ übersetzt.

Stolz wiederum wird heute nicht wirklich als „sündig“ oder auch nur negativ angesehen. Im Wortfeld was zu dieser „Sünde“ passt findet sich auch Arroganz und Hybris.

Klingt alles recht negativ. Stolz, Hochmut, Arroganz. Wenn ich diese Worte im Zusammmenhang mit Christentum höre, denke ich fast zwangtsläufig an große Kirchen, prunkvolle Altäre, goldbehängte Bischhöfe und die starre Hierarchie im Glauben. „Gott ist da oben, wir sind ihm nahe und du bist da unten.“ Ist das nicht selbst Arroganz?

Die Katholische Kirche hält sich mit ihrem Anführer, dem Papst, für unfehlbar. Ein Attribut das selbst ihr Gott nicht für sich in Anspruch nehmen konnte. Er bereuhte z.B. sein Tun nach der Sinnflut und versprach sowas nicht wieder zu machen. Der Papst setzt sich also seinem Gott in dieser Form gleich oder gar über ihn. Ist das nicht Hybris?

Hybris, also die Meinung man sein höher als die Götter, ist eh eine Auslegung mit der ich die meisten Probleme habe. Für mich ist nicht jeder Gott / Geist gleich über uns angesiedelt. Ich sehe im Gegenteil die Götter in den meisten Fällen erstmal auf Augenhöhe. Erst ihre einzelne Bedeutung, also ihr „Tun“ hebt sie in der Bedeutung (oder auch nicht) über uns. Das unterscheidet sie aber nicht von Menschen.

Luzifer - anders als erwartet?

Betrachten wir mal die gewählte Verkörperung der Hochmuts: Luzifer. Der Lichtbringer. Der Morgenstern. Der Engel den Gott aus dem Himmel verbannt haben soll weil er gegen Gott rebellierte.

Das zeigt ein weiteres Problem das ich mit der Sünde „Stolz“ habe. Die Aussage kommt so rüber: „Du bist nichts aus dir allein. Wenn du dem Diktat des „einen Gottes“ nicht gehorchst dann bist du nichts wert. Und wenn du Stolz auf eine eigene Leistung bist, dann ist das Sünde.“

Das ist das Weltbild eines eifersüchtigen Gottes der keine andere Wahrheit / Meinung als die eigene akzeptiert. Und dieses Bild sollten wird als demokratisch lebende Menschen doch überwunden haben.

Ich meine jeder darf stolz sein. Schlägt dieser Stolz in Arroganz um so schlägt dies im Endeffekt nur auf uns selbst zurück. Man sollte nur Leute, Meinungen, Ideen und Konzepte über sich akzeptieren die es sich verdient haben und mit denen man sich auseinandergesetzt hat.


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