Hetero-Optik


Viele meiner heterosexuellen Mitmenschen sind sich dessen vielleicht nicht bewusst, aber sie sind „Role-Models“ für einen großen Teil der momentanen schwulen Szene. „Hetero-Optik“ ist gerade vollkommen in. Ich hab mir schon vor einiger Zeit mal näher Gedanken zu dem Thema gemacht. Für mich drängt sich da eine Frage auf:

Was meinen die Leute eigentlich, wenn sie von der ach so tollen „Heterooptik“ schwärmen?
Wenn man voraussetzt, daß „Schwulenoptik“ bedeutet, daß man Tuntig/ tuckig durch die Gegend stöckelt und ständig im Fummel ist, dann ist Heterooptik für mich folgendes:
Ein Mann mit Bierbauch, ungewaschenen Haaren und Alkoholfahne die man Kilometerweit gegen den Wind riecht der in einer Ballonseidenen Trainingshose, Adiletten, ausgefranster Jeansweste und mit Massen von Fußballfanschals behangen vor einem Fußballstadion steht und gröhlt.

Ist das das neue schwule Schönheitsideal? Interessant!

Sorry für alle die so gerne in Schubladen denken, aber so einfach ist die Welt nicht. Es gibt sehr feminine Hetero-Männer, schwule Fußball-Prolls und alles was ich über mich sagen kann ist, daß ich ich geblieben bin. Oder vielleicht habe ich endlich zu mir selbst gefunden?

Also mir ist es egal ob man mir anmerkt, daß ich schwul bin. Ich muß es weder künstlich herauskehren noch aus falscher Hoffnung „normal zu sein wenn ich mich nur normal verhalte“ verbergen.

Anmerkung an alle Adiletten-Fans / -Fetischisten: Ich hab nichts gegen eure Vorliebe. Es dient mir nur dazu zu zeigen, daß es nicht nur den einen Stereotyp von Schwul gibt, genauso wenig wie es nur eine Art von Heteros gibt.


4 Antworten zu “Hetero-Optik”

  1. @ Calmix: Dito!

    @ MithrasX

    Zur typischen Hetero-Proll-Optik gehören seit einiger Zeit selbstgemachte Frisuren. Mit dem Kurzhaarschneider um die Ohren rum alles wegschneiden, den Rest mit billigem Gel (oder was auch immer) verkleben. Die Jungs sehen ja soooo bescheuert aus…

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