Zu unrecht vergessene Götter: Priapos


Fruchtbarkeit. Wenn man über Fruchtbarkeitsgötter nachdenkt fallen einem meist sehr rundliche Frauenfigurinen ein. Es wird vom Mutterschoß gesprochen und die Männer fragen sich: Was hab ich denn damit zu tun?

Diese Frage wird jetzt von Priapos beantwortet. Endlich mal ein Gott der auch Männern die Fruchtbarkeit zuordnet.

Daß dieser Aspekt in den prüden Klostern etwas aus der Überlieferung verdrängt wurde ist irgendwie verständlich, wird doch der Gott mit ständig erregiertem Penis von wirklich beachtlicher Größe gezeigt. Auch die „Kulthandlungen“ die frisch verheiratete Anhängerinnen verrichteten um diesem Gott das ius primae noctis, also das Recht auf die erste Nacht, zu gewähren mag nicht direkt in das körperverneinende Bild der treusorgenden Ehefrau passen was sich christliche Zölibats-Verfechter gerne wünschen würden.

Zumindest die römische Version dieses Gottes, mit Namen Mutunus Tutunus oder auch Mutinus Mutunus (und da sag nochmal einer, daß man über Götter nicht lachen könne) sah es wohl gerne wenn sich Bräute auf sein Kultbild (ein Phallus) setzten bevor sie sich das erste mal ihrem Gatten hingeben. Ich kann an der Erkenntnis, daß man sich (ob Frau oder Mann) erstmal selbst „bespaßen“ soll bevor man es mit jemand anderem versucht nichts „rückständiges“ finden. So kann viel Frust im Ehebett und anderswo vermieden werden. Wenn das dann auch gleich ne Kulthandlung ist: Umso besser!


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